
Um eine ehrliche Antwort zu geben – ich weiss es nicht mehr. Irgendwann zollte ich dem Dauerstress Tribut und mein Gehirn schaltete selektiv ab. Ich war froh, dass an den Zwischentagen Samstags (Tag 2) und Sonntags (Tag 3) Heiko und Sergey zusammen mit einigen Getreuen es schafften, den Stand irgendwie am Laufen zu halten. Am Tag 4 (Kerwemontag) und Tag 5 (Abbautag) war ich irgendwann nur noch froh, dass ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar wurde (aber Vorsicht: „das Licht könnte auch ein entgegenkommender Zug sein“)
Die Kerwe 2025: Ein Rückblick und Blick nach vorn
Meine Beobachtungen
Die Kerwe 2025 liegt hinter uns, und insgesamt wird sie erneut einen wichtigen finanziell Beitrag leisten werden. Ohne Kerwe kein Leistungstraining, ohne Leistungstraining kein Jugendtraining und Jugendarbeit. Die Auswirkungen einer „verpassten“ Kerwe wären für mich in Bezug auf den Verein fatal. Wir hatten wieder großes Glück mit dem Wetter, was für unseren Stand ja immer eine Erleichterung ist. Ohne Regen konnten die alten Stoffdächer unserer Gondeln trocken bleiben, was uns so manches Problem ersparte.
Finanziell wird uns die Kerwe einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des Vereins bescheren. Die genaue Summe steht noch aus, da erst noch Münzen gewechselt und Kerwebons eingelöst werden müssen und die Rechnungen für Getränke, Speisen und Co. eintreffen. Anfang Oktober werden wir hier mehr Klarheit haben.
Positiv aufgefallen ist mir ein nach-wie-vor engagierte Kern an Mitgliedern, der sich vorbildlich für Dienste am Stand im Vorfeld gemeldet hatte und auch sehr zuverlässig agierten. Wieder waren neben einigen Mitgliedern auch Eltern unserer Nachwuchsspieler verlässlich zur Stelle, und unser Auf- und Abbauteam um Werner hat einen fantastischen Job gemacht. Weiterhin positiv ist mir aufgefallen, wie die Kerwe uns eine Plattform bietet, um mit Menschen aus Mörlenbach und dem Weschnitztal ins Gespräch zu kommen und unsere Aktivitäten zu präsentieren. Wenn ich an den „Tag der Bewegung“ denke, der nur wenige Wochen zurück liegt und uns bei viel Aufwand kaum Aufmerksamkeit brachte, ist der Kerwestand in diesem Sinne von einem etwas anderen Kaliber. Auch ehemalige Mitglieder wie Christoph Nicolai haben wir wiedergesehen, Aljoscha hat ihn quasi verpflichten können als Turnierleiter für unser Schnellschachturnier Ende Septmeber. Und es war schön, ein paar bekannte Gesichter wieder am Stand zu treffen. Ein besonderes Highlight war für mich unser neues Banner mit dem Vereinswappen und unserer Gulaschsuppe!
Wirkung auf mich
Während der Kerwe gab es aber auch Momente, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Ich habe sicher nicht als einziger gemerkt, dass die Belastung auf viel zu wenigen Schultern lag. Persönlich bin ich froh, dass Heiko und Sergey an den Zwischentagen so beherzt mit einigen anderen auch außer der Reihe eingesprungen sind. Es gab Situationen, in denen der Stand fast früher schließen musste, weil wir zu wenige Helfer vor Ort hatten. Auch die anfallenden Arbeiten wie das Putzen des Standes und das Auffüllen von Vorräten an den nächsten noch stillen Stunden vor der Wiedereröffnung des Standes haben mir gezeigt, wie viel Zeit und Kraft diese Aufgaben erfordern, wenn sie nur von einer einzigen Person erledigt werden.
Mir ist bewusst, dass sich nicht alle Mitglieder beteiligen können, und das ist in gewissen Rahmen in Ordnung. Was mich beschäftigt hat, ist die Frage, warum wir uns so schwer damit tun, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Ich spüre auch, dass dies das Potenzial hat, den Zusammenhalt im Verein schwer zu belasten, wenn einige das Gefühl haben, allein die Verantwortung zu tragen, während andere die Kerwe vielleicht anders wahrnehmen.
Wunsch für die Zukunft
Ich wünsche mir, dass wir uns diese Erfahrungen zu Herzen nehmen. Lasst uns im September oder Oktober bei einer Mitgliederversammlung die Kerwe 2025 besprechen, solange die Erlebnisse noch frisch sind. Wir könnten gemeinsam überlegen, wie wir die Aufgaben im kommenden Jahr besser verteilen, sodass die Kerwe für alle zu einer entspannteren und noch schöneren Erfahrung wird.
In diesem Sinne!