14. Oktober 2024
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Heimspiel am ersten Advent! – wir sind Ausrichter des ersten Doppelspieltags der Oberliga Ost der Saison 2023/24. Spielort: die Langenbergschule in Birkenau. Unsere Gegner:  die Teams von Hofheim II und Heusenstamm. Nach dem verpatzten Start in die Oberligasaison mit dem derben 2-6 gegen Gernsheim wollen wir es diesmal besser machen. Unser Plan: Minimum ein Sieg, besser zwei. Und wir sind optimistisch, denn erstens spielt unser Brett 1 GM Vitaly Kunin nach überstandener Krankheit wieder mit und zweitens ist auch „unser Franzose“, IM Nicolas Clery, aus Marseille angereist.

Vorneweg: Danke an alle, die geholfen haben! Es war ein ganz schöner Akt, alles vom Bürgerhaus nach Birkenau zu bringen, auf- und abzubauen, die Gäste zu bewirten… 

Also: Ambiente hat gepasst. Schachlich passt dafür nichts. Am Ende des Wochenendes stehen wir mit leeren Händen und hängenden Köpfen da. Beide Kämpfe verloren, mit 0-6 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Das war nicht geplant…

Es läuft aber auch wirklich alles gegen uns. Beginnen wir mit dem Kampf am Samstag: 

Mörlenbach-Heusenstamm: 

1 GM Kunin ½ : ½ GM Sadzikowski

2 GM Galdunts ½ : ½ GM Poetsch

3 IM Clery 0 : 1 FM Zuyev

4 FM Legde ½ : ½ IM Solonar

5 CM Böhmer 0 : 1 IM Klundt

6 Wrede 0 : 1 FM Röschlau

7 Schneider 1 : 0 Flach

8 Wohlfart 1 : 0 Benninger

3,5 – 4,5 verloren. Frust pur, denn es war deutlich mehr drin. Nach zwei ereignislosen Remisen an den Spitzenbrettern sieht es lange Zeit sehr gut aus. Ich habe meinen Gegner in eine präparierte Eröffungsfalle gelockt, gewinne schnell eine Qualität und alles riecht nach baldigem K.O. Nicolas an Brett 3 widerlegt das überambitionierte Angriffsspiel von Igor Zuyev, schraubt ihm eine Figur heraus und auch hier scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein. Und auch Michael Wrede steht bereits nach der Eröffnung besser und heimst irgendwann einen Bauern ein. Also, hätte doch gar nichts mehr schiefgehen dürfen…

Hätte, hätte, Fahrradkette. Ich sehe Gespenster, gebe völlig grundlos meine Qualität zurück und erhalte zur Belohnung eine Stellung, in der ich noch ein paarmal gewinnen kann, aber dafür muss man Stockfish oder Fritz mit Nachnamen heißen. Nicolas wird irgendwann fahrig, weil sein Gegner nicht aufgibt, gerät in Zeitnot und stellt eine Figur ein („big blunder“). Und Michael lässt seine Dame so lange in einem Abzug stehen, der nichts droht, bis er dann irgendwann doch was droht und die Dame hopps ist. Und so werden aus 2,5 Punkten 0,5 und aus die Maus… Denn Christian Böhmer verliert eine hochtaktische Partie gegen den Oberliga- Nestor IM Klaus Klundt, der mit über 80 immer noch ein starker Taktiker ist. Da nützen die Siege von Heiko und Paulus an Brett 7 und 8 leider nichts mehr. 

Wir lecken anschließend unsere Wunden beim Griechen in Mörlenbach und beschließen, dass dafür Hofheim morgen büßen muss. Prost. 

So sieht das dann in der Realität aus: 

Hofheim II 5½ – 2½ FB Mörlenbach

1 GM Womacka ½ : ½ GM Kunin

2 IM Plenca 1 : 0 GM Galdunts

3 FM Haack 0 : 1 IM Clery

4 IM Plenca 1 : 0 FM Legde

5 IM Zude 1 : 0 CM Böhmer

6 IM Kostiukova ½ : ½ Wrede

7 IM Brendel 1 : 0 Schneider

8 WFM Kushka ½ : ½ Wohlfart

War wohl nichts. Da hilft auch kein Schönreden mehr: Diese Niederlage war verdient. Man muss allerdings auch sagen, dass Hofheim II mit einer bärenstarken Mannschaft antritt. Wir haben an allen Brettern ELO-Nachteile, abgesehen von Vitaly Kunin an Brett 1, aber Vitaly ist nach gerade halbwegs überstandener Krankheit noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und kommt gegen Großmeisterkollegen Womacka nicht über ein Remis hinaus. Und der Rest ist Schweigen… mit einer Ausnahme: Nicolas Clery, der eine tolle Partie spielt. In einer wilden Variante opfert er erst einen Bauern, dann einen Springer und bahnt den Weg zum gegnerischen König. Schwarz schafft es zwar, das Matt abzuwenden, aber am Schluss hat er einen Läufer weniger und ein Freibauer läuft zur Dame. Ganz stark!

Ansonsten gibt es nicht viel Erfreuliches zu berichten. Wir werden zitronenmäßig ausgepresst. Wirklich Pech hat nur Christian Böhmer, der gegen den mehrfachen Hessenmeister Arno Zude einen kräftigen Angriff vorträgt und dann leider den Gewinnzug übersieht. Danach geht es in die andere Richtung…

Was bleibt? Wir müssen besser spielen! Die Gelegenheit gibt es am 13./14. Januar 2024 in Erfurt. Wir spielen gegen Erfurt II und Marburg, zwei Mannschaften, die wir schlagen können und jetzt eigentlich auch schlagen müssen, um nicht richtig in Bredouille zu geraten. 

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