6. Dezember 2024
DEU_Kelsterbach_COA

Mit einem Sieg beim Tabellenletzten Kelsterbach hätten sich die Freibauern in der Landesklasse den Klassenerhalt sichern können. Noch bevor der Wettkampf losging, gab es erhebliche Aufregung. Wenn es einen Verkehrsgott gibt, dann ist er sicherlich kein Freibauer. Noch ganz frisch ist die Erinnerung an den Vorfall bei der ersten Mannschaft in der Oberliga, als zwei Spieler auf der Autobahn im Stau festgenagelt waren und damit letztendlich der Wettkampf verloren wurde. Daher durchzuckte es die Mannschaftskollegen wie ein kurzer Stromschlag als die Meldung von zwei Mannschaftskollegen kam, daß sie (wiederum auf der A5) im Stau stehen. Die Lage verschlechterte sich permanent und es kam zur Vollsperrung der Autobahn. Damit gab es keine Hoffnung mehr, daß sie es noch in der Karenzzeit von eine Stunde schaffen könnten, am Spielort zu sein (wenn man mit mehr als einer Stunde Verspätung am Brett erscheint, wird die Partie als verloren gewertet). 

Aber dann keimte doch noch eine kleine Hoffnung auf, denn die Freibauern haben in ihren Reihen auch einen ehemaligen Ordnungshüter. Er ist zwar bereits im Ruhestand, verfügt aber noch über einiges Insiderwissen.

Damit gelang es tatsächlich noch, daß die beiden Kollegen mit 30 minütiger Verspätung den ersten Zug ausführen konnten. Nähere Einzelheiten können verständlicher Weise nichtpreisgegeben werden, da sie unter die Verschwiegenheitspflicht fallen. Da die Kelsterbacher Schachfreunde Fair Play zeigten und das Spiel 20 Minuten später starteten fiel der Zeitverlust nicht mehr ins Gewicht. 

Zunächst sah es recht gut aus. Nach zwei Stunden Spielzeit kam auch  Babak Arani Far vor Ort. Er ist die gute Seele der zweiten Mannschaft. Im Iran war er aktiver Schachtrainer. In der 2. Mannschaft ist er am 1. Brett ein absoluter Erfolgsgarant. Leider konnte er dieses Mal nicht spielen. Für eine kurze Stippvisite reichte es dennoch. Bis zu diesem Zeitpunkt war er mit der Leistung seiner Mannschaftskollegen zufrieden. Mit zunehmender Spieldauer verschlechterte sich dann die Lage. Zunächst hatte Alexander Vaisman gegen den erfahrenen Peter Köstler remisieren können. Olaf Brust hatte zwar die bessere Stellung, da er aber in akute Zeitnot geraten war, begnügte er sich sicherheitshalber mit einer Punkteteilung. Leider konnte Steve seine tolle Form dieses Mal nicht zeigen und geriet in eine Verluststellung. Völlig unerwartet kam dann die Niederlage von Sohrab Kohani, der eigentlich gut gestanden hatte. Paulus Wohlfart hatte bei sehr guter Stellung frühzeitig einen Mehrbauern ergattert und der Sieg schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch plötzlich schien auch diese Partie auf die Verliererstraße einzubiegen. Stefan Weber konnte seine Partie nicht mehr halten und Steve strich die Segel. Michael Anton und Erich Dubois de Luchet hatten zwar Gewinnstellungen erreicht, aber auch mit zwei Siegen war wohl die Niederlage der Mannschaft nicht mehr zu verhindern. Paulus Wohlfart warf nochmal seinen ganzen Kampfgeist in die Waagschale und gewann tatsächlich noch seine Partie. Beim Stand von 2:4 schien nun ein mögliches 4:4 in greifbarer Nähe. Michael Anton hatte eine sehr starke Partie gespielt, aber auf den allerletzten Metern der Zielgerade griff er fehl und kam damit nicht über ein Remis hinaus. Erich Dubois de Luchet konnte seinen Qualitätsvorteil nicht gewinnbringend verwerten und remisierte ebenfalls, womit die 3:5 Niederlage besiegelt war. Somit fällt am kommenden letzten Spieltag die Entscheidung, ob die Freibauern weiter auf Landesebene unterwegs sein dürfen, oder in der nächsten Saison ihr Aktionsradius auf den Kreis Bergstraße beschränkt sein wird.

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