12. November 2025

Drei Schachspieler unseres Vereins nehmen auch in diesem Jahr am Tegernsee Open in Bayern teil, das gestern, am Samstag, in die erste Runde ging.

Die Spielbedingungen waren wie in den Vorjahren hervorragend organisiert. Die mehr als 500 Teilnehmer wurden von der Organisation zügig betreut. Mit nur zwei Minuten Verspätung startete die Runde fast pünktlich um 16:02 Uhr im Gut Kaltenbrunn.

Christians perfekter Auftakt

Christian bekam es gegen einen nominell etwas schwächeren Gegner zu tun, der quasi über Zugumstellung eine Art Wolga-Gambits aufs Brett brachte. Christian hatte taktisch alles im Griff, und als ihm sein Gegner die Qualität anbot, nahm er diese dankend an. Er hielt seinen „Laden“ zusammen, tauschte Material ins Endspiel ab und gewann die Partie souverän. Ein perfekter Auftakt!

Zwei unglückliche Begegnungen mit alten Bekannten

Peter Klings und ich sind im Starterfeld ein wenig hinter Christian aufgestellt. Der Zufall wollte es, dass wir beide auf deutlich stärkere Gegner trafen, und zwar auf Hofheimer Schachspieler. Diese kennen wir noch gut aus den Oberligazeiten – allerdings spielten sie damals gegen unsere Topspieler wie Sergey, Vitaly oder Georg.

Peter hatte mit Weiß gegen Arno Zude die Eröffnung souverän aufs Brett gezaubert. An einem Scheideweg entschied er sich für die Abzweigung in ein Endspiel, das eigentlich ausgeglichen stand. Leider reichten Arno Zude jedoch zwei bis drei Züge unachtsames Spiel von Peter, um ihn vor große Probleme zu stellen, aus denen er sich nicht mehr befreien konnte. Im Nachhinein wurmte es Peter mächtig, „phasenweise wie ein kleines Kind“ gespielt zu haben – aber so ist Schach!

Ich hatte mit den schwarzen Steinen das Vergnügen, gegen Ulrich Weber zu spielen, der Elo-mäßig ca. 250 Punkte besser aufgestellt ist. Er startete zahm mit 1.Sf3 d5 2.g3. Um dem königsinidschen Angriff aus dem Weg zu gehen, entschied ich mich für 2…Sd7. Leider schien Ulrich diese Variante wohl schon öfter im Blitzschach erprobt zu haben und war einigermaßen darauf eingestellt.

Trotzdem gelang es mir, eine interessante Stellung aufs Brett zu stellen, kreativ kann ich schon sein. In der Folge verbrauchte er viel Zeit, um die „verpflichtenden Züge“ zu finden. Die Stellung war lange ausgeglichen, dann musste ich mich notgedrungen für ein Bauernopfer entscheiden. Er wiederum griff fehl und gab mir eine gewisse Kompensation. Mein Gegenspiel reichte auf Dauer nicht aus und peu à peu wurde ich in einer relativ langen Partie, in der wir beide unser Zeitguthaben ausreizten, überspielt.

Ausblick: Allerseelen und die nächste Runde

Heute, am Sonntag, ist es hier in Bayern noch ruhig. Es ist Allerseelen und viele gedenken auf den Friedhöfen der Toten. Das Wetter, das gestern noch „bombig“ war, wird heute sehr wahrscheinlich in Regen umschlagen. Was gibt es Schöneres, als sich dann in sein Zimmer zurückzuziehen und auf die nächste Runde vorzubereiten?

Drückt uns die Daumen für Runde 2 ab 16:00 Uhr! Christian hat es an einem der vorderen Bretter mit einem Internationalen Meister (IM) zu tun – eine echte Herausforderung!

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